Historie

Chronik des Jagdgebrauchshundvereins Hubertus 1951 e.V. Dinslaken

„Als nach dem Zweiten Weltkrieg die deutschen Jäger Jagdrecht und Jagdwaffen zurückbekamen, entstand sofort das Bedürfnis, wieder brauchbare Jagdhunde auf der Jagd einzusetzen. Auch im neuen Landesjagdgesetz für Nordrhein-Westfalen war festgelegt, dass für jedes Jagdrevier ein brauchbarer Hund zur Verfügung stehen müsse. Der unvergessene Vorsitzende der damaligen Kreisgruppe Dinslaken des Deutschen Jagdschutzverbandes Heinrich Sander gab den eigentlichen Anstoß, in der Kreisgruppe eine eigenständige Abteilung „Jagdgebrauchshundewesen“ zu gründen, um möglichst vielen Jägern die Führung eines ausgebildeten Hundes zu ermöglichen.

Gemeinsam wurde im Jahre 1951 von einigen erfahrenen Rüdemännern der Jagdgebrauchshundverein gegründet, zunächst als Untergliederung der Kreisgruppe Dinslaken mit eigenem Vorstand. Zum ersten Vorsitzenden wurde der Obmann für das Jagdgebrauchshundewesen der Kreisgruppe Oberforstwart Heinrich Rutert gewählt. Das Gebiet der Kreisgruppe Dinslaken umfasste damals die Stadt Dinslaken, die Gemeinde Voerde und das Amt Gahlen zu Hünxe, so dass sich die Tätigkeit des Vereins ebenfalls auf diesen Bereich erstreckte. In den folgenden Jahren wurden mehrere Prüfungen mit Führern und Hunden aus der hiesigen Jägerschaft durchgeführt, denen die jagdliche Brauchbarkeit bescheinigt wurde. Allerdings wurden die Aktivitäten aus alters- und gesundheitlichen Gründen einiger Verantwortlicher immer spärlicher, bis das Vereinsleben Anfang der sechziger Jahre ganz zum Erliegen kam.

Es war wieder Heinrich Sander, der Vorsitzende der Dinslakener Kreisgruppe, der erneut die Initiative ergriff und gemeinsam mit den bewährten Rüdemännern Johann Löll und Heinrich Rutert eine Wiederbelebung des Vereins versuchte. Jetzt sollte allerdings der Verein von der Kreisgruppe völlig losgelöst werden und als selbstständige Einheit weiterarbeiten.

Eine erste Zusammenkunft erfolgte am 30. März 1966 in der damaligen Gaststätte „Wette Hus“ in Bruckhausen. Heinrich Sander berichtete, dass trotz aller Mühen von Seiten der Kreisgruppe der Verein Hubertus Dinslaken aus verschiedenen Gründen keine Aktivitäten mehr entwickelt hatte und er ein Fortbestehen innerhalb der Kreisgruppe für nicht sinnvoll halte. In seiner leidenschaftlichen und eindringlichen Art erläuterte er den Zweck und die Ziele der Jagdgebrauchshundearbeit und bat schließlich die Anwesenden, den Verein neu zu beleben und auf eine neue Basis zu stellen.

Nach längerer Diskussion stimmten die Anwesenden seinem Vorschlag zu. Es wurde noch kein offizieller Vorstand gewählt, sondern lediglich eine vorläufige Vereinsleitung berufen, die bis zur nächsten Hauptversammlung die notwendigen Vorbereitungen zur Gründung eines eigenständigen Vereins erarbeiten sollte. Mit der vorläufigen Leitung wurden als Vorsitzender Johann Löll und als Geschäftsführer und Kassierer Friedrich Heiken beauftragt. Immerhin wurde auch gleich ein Jahresbeitrag von DM 10,- festgelegt.

Die erste formelle Hauptversammlung erfolgte am 28. April 1967 in der Gaststätte „Wette Hus“ in Bruckhausen. Vor Eintritt in die Tagesordnung erklärte der vorläufig bestellte Vorsitzende Johann Löll, dass er aus Gesundheitsgründen für das Amt des 1. Vorsitzenden nicht zur Verfügung. steht.

In den ersten ordentlichen Vorstand wurden gewählt:

1. Vorsitzender                         Heinrich Sander

2. Vorsitzender                         Heinrich Rutert

Geschäfts- und Schriftführer     Friedrich Heiken

Kassierer                                 Wilhelm Unterberg

Auf dieser Versammlung wurde auch die erste Satzung des jetzt selbstständigen Vereins verabschiedet, die bereits nach den Vorgaben der Satzungsbestimmungen des Jagdgebrauchshundverbandes erstellt war. Am 25. Juli 1967 wurde der Verein in das Vereinsregister des Amtsgerichts Dinslaken unter dem Namen „Jagdgebrauchshundverein Hubertus 1951 e.V. Landkreis Dinslaken“ eingetragen. Damit waren die Voraussetzungen geschaffen, dass der Verein auch ordentliches Mitglied im Jagdgebrauchshundverband werden konnte. Die Aufnahme erfolgte am 1. Januar 1968. Als ordentliches Mitglied des Verbandes konnte der Verein jetzt auch neben den Brauchbarkeitsprüfungen, die im Auftrag des Landesjagdverbandes erfolgten, auch die Verbandsprüfungen wie die Verbandsjugendprüfung (VJP), die Herbstzuchtprüfung (HZP) und die Verbandsgebrauchsprüfung (VGP) durchführen.

Noch in 1968 wurde die erste Jugendprüfung (VJP) und dann in 1969 die erste Verbandsgebrauchsprüfung (VGP) durchgeführt. Bereits in den nächsten Jahren war erkennbar, dass die Entscheidung, den Verein wiederzubeleben und eigenverantwortlich zu führen, richtig gewesen war. Das Vereinsleben blühte auf und immer mehr Gleichgesinnte aus der Jägerschaft wurden Mitglied und nahmen aktiv an der Arbeit des Vereins teil. Die Verantwortlichen erkannten auch bald, dass es nicht ausreichte, allein jährlich Verbands- und Brauchbarkeitsprüfungen durchzuführen, sondern dass auch ein großer Bedarf für die Ausbildung von Hunden und Hundeführern bestand. So wurden vom Verein Ausbildungslehrgänge für Hund und Führer angeboten, die bis heute in der Jägerschaft eine große Resonanz finden. Diese Lehrgänge wurden und werden mit großer Passion und viel Einsatz von erfahrenen Rüdemännern des Verein geleitet, von denen sich die Herren Heinrich Rutert, Stefan Schmitz, Karl Schwarz und Johann Wölker ganz besonders als Lehrgangsleiter und Führer verdient gemacht haben.

Die Rüdemänner der ersten Stunde, denen der Verein seine Existenz und sein erfolgreiches Dasein verdankt, mussten schließlich dem Alter Tribut zollen. So übergab der stellvertretende Vorsitzende Heinrich Rutert auf der Hauptversammlung 1971 sein Amt an den Forstamtmann Stefan Schmitz, und auf der Hauptversammlung 1975 legte der Vorsitzende Heinrich Sander aus gesundheitlichen Gründen sein Amt nieder. Er wurde von der Versammlung einstimmig zum Ehrenvorsitzenden auf Lebenszeit gewählt. Sein Nachfolger als Vorsitzender wurde der bisherige Geschäfts- und Schriftführer Friedrich Heiken. Zum neuen Geschäfts- und Schriftführer wurde Hermann Harig gewählt.

Die Gebietsneuordnung des Jahres 1975, durch die der Landkreis Dinslaken aufgelöst und die Kreisgruppe Dinslaken mit den Kreisgruppen Moers und Rees zur heutigen Kreisjägerschaft Wesel zusammengeführt wurde, ergab für den Verein die Notwendigkeit einer Namensänderung. Seit 1975 heißt der Verein: „ Jagdgebrauchshundverein Hubertus 1951 e.V. Dinslaken“

Der Verein hat im Jubiläumsjahr 2001 149 Mitglieder.

Der Jagdgebrauchshundverein Hubertus 1951 e.V. Dinslaken ist heute aus dem jagdlichen Geschehen in den Hegeringen Dinslaken, Voerde, Hünxe und Schermbeck nicht mehr wegzudenken. Es dürften mehr als hundert Hunde sein, die zu jeder Zeit in diesen Hegeringen geführt werden und aus der Schule des Vereins hervorgegangen sind. Waidgerechtes Jagen ist ohne brauchbaren Hund nicht denkbar, und der Verein wird sich auch in Zukunft bemühen, dem deutschen Waidwerk mit seiner Arbeit zur Seite zu stehen.

Ganz besonders sollte an diesem Jubiläumstage den Revierinhabern, Jägern und Rüdenmännern gedankt werden, die durch ihren selbstlosen persönlichen Einsatz die Ziele des Vereins und damit des deutschen Waidwerks unterstützt und gefördert haben.

Ihnen sei ein kräftiges Waidmannsdank ausgesprochen, und wir wünschen allen Jägern und Ihren treuen vierbeinigen Jagdgenossen für alle Zukunft:

„Ho, Rüd Hoh und Waidmannsheil! “

Auszug aus der Festschrift 50 Jahre JGV Hubertus 1951 e.V. Dinslaken, 2001